Allianzgebetswoche 2018 in Krefeld

Das Motto der Allianz-Gebetswoche 2018 war: „Als Pilger und Fremde unterwegs“.

Gibt es ein aktuelleres Thema? Sind die weltweiten Flüchtlingsströme nicht Grund genug eine Woche weltweit Gottes Angesicht zu suchen? Sicher. Aber mit den Pilgern und Fremden sind wir Christen gemeint. Wer lebt so – als Christ? Deswegen wurden in dieser Gebetswoche Glaubenshelden aus der Bibel vorgestellt. Roter Faden in ihrem Leben: sie waren unterwegs mit Gott und seinen Verheißungen. Von Abraham über Josef, Ruth, Daniel, Jona, Paulus, Aquila und Priscilla bis zu Jesus.

Ein Rückblick von Ulrich Freischlad.

Die Gebets-Woche und ihre Themen im Überblick:

  • So, 14.1.18     Pauluskirche „Abraham – Glaube setzt in Bewegung.“
  • Mo, 15.1.18    Evangeliumshaus „Josef – am Ende wird es gut.“
  • Di, 16.1.18      EFG/Baptisten „Ruth – in der Fremde Heimat finden.“
  • Mi, 17.1.18     Rathaus „Daniels Freunde – standhaft in der Verfolgung.“
  • Do, 18.1.18    Gebetshaus „Jona – Gott will alle.“
  • Fr, 19.1.18      Freie ev. Gemeinde „Paulus – Das Ziel im Auge behalten.“
  • Sa, 20.1.18     Pauluskirche „ Priscilla und Aquila. Geflüchtete werden zum Segen.“ Gebetsfrühstück.
  • Sa, 20.1.18     Evangeliumshaus „Jesus Celebration Coming close.“
  • So, 21.1.18     EFG/Brüdergemeinde “Jesus – der Abgelehnte wird zum Versöhner.“ Abschluss-Gottesdienst mit Kaffeetrinken.

Jeder Gebets-Gottesdienst war einmalig. Ich bin dankbar, dabei gewesen zu sein. Geschwisterliches Miteinander und Gottes Nähe – jeden Tag. Ein Segen für Krefeld. Berichten möchte ich über einige Veranstaltungen im einzelnen:

Pauluskirche
Pauluskirche Krefeld

So, 14.1.2018:
In Krefeld haben wir die Gebetswoche mit einem Gottesdienst in der Pauluskirche eröffnet.

Es war eine Freude mitzuerleben, wie sich die Pauluskirche fast bis auf den letzten Platz füllte. In der Predigt ging es um den Glaubenshelden Abraham: „Glaube setzt in Bewegung“. Am Anfang „Loslassen und Aufbrechen“. Eine außerordentliche Aufforderung Gottes. Alle sozialen und räumlichen Sicherungssysteme aufgeben und alles auf die Karte setzen. „Ich vertraue Gott“. Abraham geht. Aber wenn man seine Geschichte sorgfältig in der Bibel nachliest, kommt man ins Staunen.

Abraham sollte sein Vaterhaus verlassen, aber er nimmt seinen Vater Terach mit. Er sollte in das Land gehen, das Gott ihm zeigt, aber auf halber Strecke lässt er sich in Haran nieder. Viele Jahre. Er hat auch Angst. Seine hübsche Frau Sara soll sagen, sie sei seine Schwester, damit er in der Fremde von Sara einen Vorteil hat. Was mich fasziniert ist die Treue Gottes: Abraham darf mit einem kleinen Glauben anfangen. Abraham vertraut Gott immer mehr. Das macht mir Mut, mit Gottes Hilfe dranzubleiben. Als Gott von Abraham seinen einzigen Sohn Isaak fordert, ist Abraham bereit. 3 Tage gehen Vater und Sohn schweigend zusammen. Da darf Abraham prophetisch ins Herz Gottes schauen. 2000 Jahre später gehen Vater und Sohn Jesus zusammen. Und der Vater im Himmel lässt seinen Sohn für uns sterben.

Im Vorbereitungsteam hatten wir uns eine Überraschung überlegt: Unter jeden Stuhl war eine Karte mit einer Verheißung aus der Bibel geklebt. So saß jeder Besucher auf einer göttlichen Verheißung und wusste es nicht. Und konnte deswegen auch nicht damit leben. Ist das nicht unsere normale Situation als Christen? Einige Besucher haben ihre Verheißung vorgelesen und sich persönlich dazu geäußert.

 

Di, 16.1.2018: EFG Baptisten –
Thema: Ruth – in der Fremde Heimat finden.

Baptistengemeinde
Baptistengemeinde

Es bleibt geheimnisvoll, dass die verwitwete Moabiterin Ruth mit ihrer Schwiegermutter nach Israel geht und sagt: „Wo du hingehst, da will ich auch hingehen, und wo du bleibst, da will ich auch bleiben; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott!“ (Ruth1,16).

Ute Horn zieht daraus eine praktische Konsequenz für uns in Krefeld: „Können wir als Allianzgemeinden das Fundament unseres Glaubens daran festmachen und sagen: Der Gott der Baptisten, der Pfingstler, der Protestanten, der Katholiken, der Adventisten, der FeG-ler, ist der gleiche Gott? Dein Gott ist auch mein Gott. Oder hat jede Glaubensrichtung sich ihren eigenen Gott gezimmert und hält sich für besser als die anderen? Bist du stolz auf deine Konfession? Wo denkst du verachtend über die anderen? Kannst du wirklich sagen: Da wo du hingehst, da gehe ich auch hin… Das wäre gelebte Allianz. Das wäre über den Tellerrand schauen. Kann Gott uns aus verschiedenen Gemeinden zusammen Aufgaben geben, gerade auch solche, die für jeden alleine zu groß wären?“ Ihr Schluss-Satz: „Entscheide dich dazu die Stadt (Krefeld) zu lieben, weil du hier lebst und glaube, dass Gott das segnen wird, wenn du seine Platzanweisung annimmst und dich zum Wohl der Stadt einsetzt.“

 

Mi, 17.1.2018: Gebet im Rathaus –
Thema: Daniels Freunde – standhaft in der Verfolgung.

Rathaus Krefeld
Rathaus Krefeld


Premiere für Krefeld: Christen dürfen öffentlich im Rathaus beten und der OB Frank Meyer ist dabei und findet es gut. Gehofft hatten wir auf bis zu 70 Beter. Gekommen sind über 100 Beter aus verschiedenen Gemeinden und Kirchen. Was für ein voller Klang zum Auftakt im Foyer des Rathauses: Komm und lobe den Herrn, meine Seele sing. Bete den König an. Sing wie niemals zuvor… Im Impuls machte Pfr. Hendricks uns bewusst, dass unsere Situation total anders ist als bei Daniels Freunden. Grund zum Danken und Fürbitten für verfolgte Christen. Er fragte uns, ob und wie wir gegen den Zeitgeist aufstehen. Konkret etwa die Waffenexporte. Ich ergänze: Freigabe der Abtreibung, Ehe für alle. Anschließend haben wir die Anliegen des OB zu unseren gemacht und sie vor Gott gebracht. Jetzt ist der „Chef“ dran. Wir leben von seinem Segen. Ein unvergesslicher Abend.

 

Gebetshaus Krefeld
Gebetshaus Krefeld

Do, 18.1.2018 Allianzgebet im Gebetshaus –
Thema: Jona – Gott will alle.

Wieder Premiere für Krefeld: Beten im neuen Gebetshaus in der Breite Straße 98. Trotz schlechten Wetters (Orkan Friederike) kamen über 30 Beter ins Gebetshaus. Etliche das erste Mal. In seinem Impuls nahm Thomas Horn uns mit hinein, wie Jona seine Geschichte selbst erlebt hat. Wir kennen den ungehorsamen Jona. Aber hätten wir ein Todeskommando ausgeführt (Gehe nach Nordkorea in die Hauptstadt und predige Jesus!)? Hätten wir überhaupt gehört, dass Gott so einen Auftrag erteilt? Führt Gott in absolute Grenzbereiche? Darf Gott das bei mir? – Auf der Flucht, im Fischbauch, in Ninive wird Jona schrittweise umgewandelt. Jona öffnet Gott sein Herz und Gott zeigt Jona sein Herz: Mitleid mit den Bewohnern von Ninive, die Buße getan haben. Ja, Gott will alle erretten. – Für die Gebetsgruppen hatte Thomas zwei Fragen: 1. Darf Gott mich so umformen, dass ich seinen Auftrag ausführen kann? 2. Bin ich bereit, für meine Stadt Krefeld in den Riss zu treten und um ihre Rettung zu beten?

Ulrich Freischlad (Text und Fotos. Rathaus-Foto aus dem Internet.)