Bundespolitiker unterstützen Gebetshaus

RP Krefeld. Die vier Krefelder Bundestagsabgeordneten waren zu Gast im Gebetshaus auf der Breite Straße. In angeregtem Gespräch erfuhren sie, was die Initiatoren planen. Diese wollen den Glauben stärken und beten gemeinsam für die Stadt. Von Sven Schalljo.

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Die Abgeordneten Ansgar Heveling, Otto Fricke, Kerstin Radomski und Ulle Schauws im Gespräch mit Thomas Horn und Thilo Forkel vom Gebetshaus. Foto: Ulrich Freischlad.

Gebet wird heutzutage zumeist als etwas zutiefst privates und persönliches empfunden. Entsprechend ungewöhnlich ist die Herangehensweise, die die Initiatoren des Gebetshauses auf der Breite Straße an ihren Glauben wählen. „Jesus war auch ein zutiefst öffentlicher Mensch. Wenn wir gemeinsam und in gewisser Weise öffentlich beten, folgen wir seinem Beispiel nach“, sagt Thilo Forkel zum Ansatz der Initiatoren des Hauses.

Diese wollen das Gebet wieder mehr in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens rücken und Menschen, die abseits von Konfessionen und Kirchen zunächst einmal Spiritualität und Gott suchen, ein zu Hause bieten, ohne dabei aber in Konkurrenz zu den Kirchen zu treten. Auch die Gebete sollen sich dabei eher um das Gemeinwohl, um die Stadt und ihre Vertreter, drehen und für eine bessere Gemeinschaft bitten. Ob für eine florierende Wirtschaft, weniger Kriminalität oder die Vertreter der Stadt, die Themen sind vielfältig.

Darüber sprachen sie gestern mit den vier Bundestagsabgeordneten aus Krefeld, um ihrem Anliegen weitere Bekanntheit zu verleihen. Otto Fricke (FDP), Ursula Schauws (Grüne), Kerstin Radomski und Ansgar Heveling (beide CDU) fanden sich zu einem angeregten Gespräch über das Thema ein. „Wir sind stolz, dass tatsächlich alle vier Abgeordneten Zeit hatten und wir es geschafft haben, sie hier zusammen zu bringen“, sagte Gerd Goldmann vom Gebetskreis. Die Absicht dahinter ist, dem Anliegen zu Bekanntheit zu verhelfen und „eine Brücke in die Hauptstadt zu schlagen“, wie es die Veranstalter ausdrückten.

Die Abgeordneten hatten ihrerseits viele Fragen. So interessierte sich Schauws dafür, wie im Gebetshaus mit Menschen umgegangen werde, die zwar eine Spiritualität, aber keinen expliziten Glauben empfänden. „Diesen Menschen wollen wir ein Angebot machen, ihnen einen Weg zu einem Glauben auch jenseits der Kirchen bieten“, erwiderte Goldmann.

Heveling interessierte sich für das Altersspektrum der Betenden. Thomas Horn erwiderte „Derzeit sind wir zwischen Mitte 40 und Mitte 70. Wir suchen aber aktiv auch nach jüngeren Menschen. Wir wollen Menschen im Glauben zusammenführen und auch jungen Menschen Angebote machen.“ Doch was sollen die Abgeordneten für den Verein bewegen? „Wir wollen vor allem zeigen, dass die öffentliche Wahrnehmung, dass der Mensch seinen Wert über die Teilnahme am Gemeinwesen erhält, falsch ist. Wir alle sind Geschöpfe Gottes. Egal, ob ungeborenes Leben oder alte Menschen, jeder hat den gleichen Wert, die gleiche Würde. Von Gott gegeben“, sagte Ulrich Freischlad und fuhr fort „Wir wollen unseren Vertretern zeigen, dass es auch heute noch Menschen gibt, die anders denken, die gläubig sind und ein entsprechendes Wertesystem haben. Oft entsteht der Eindruck, dass dies in der Politik etwas vergessen wird. Dem wollen wir gern entgegen wirken. Und wir sind überzeugt, es sind weit mehr Menschen, als gemeinhin gedacht wird, die so denken.“ In der weiteren Folge wollen die Organisatoren auch die Landtagsabgeordneten Krefelds einladen. Danach planen sie, sich auch an Vertreter aus Wirtschaft und Sport zu wenden, um möglichst viele Menschen zu erreichen und eine breite Basis zu finden, um dann gemeinsam im Gebet etwas für die Stadt zu bewegen.